Ringofen, Düsseldorf

Im Zuge des Neubauvorhaben „Wohnen am Wildpark“ in Düsseldorf – Gerresheim, durch die

HOCHTIEF Solutions AG Formart NRW, wurde der ehemalige Ringofen in Teilen als Industriedenkmal wieder instandgesetzt.

Das Denkmal wird Zentrum eines Quartierplatzes mitten in der Wohnbebauung. Erhalten wurden der runde Kopfteil des Ringofens mit den Brennkammern Nr. 8-11 sowie der Fuchs und den Zwischenkammern  mit dem hohen Schornstein.

Gabionen, mit Ziegelsteinen gefüllt, werden symbolisch den Umfang des ehemaligen Ringofen vermitteln und so seine alte Ausdehnung darstellen.

Durch den fragmentigen Erhalt des Ringofens,  als historisches Industriedenkmal, erhält das Quartier eine eigene Identität und Freiraumqualität. Damit verbunden werden alte Verfahrenstechniken – und  in eindrucksvoller Weise die kulturgeschichtliche Umbruchphase der Industriealisierung darstellt.

Das Denkmal ist das Zentrum des neuen Wohnviertels und soll Treffpunkt für die Anwohner und den Besuchern der vergangenen Industriekultur sein.

Wir haben diese Ziele für HOCHTIEF umgesetzt: „Vergangenes für die Zukunft zu erhalten!“

– Fertigstellung Juli 2011 –

 

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 Funktionsweise eines Ringofens

Der Hoffmannsche Ringofen hatte ursprünglich eine kreisrunde, ovale Form. In einem geschlossenen Brennkanal wanderte ein Feuer kontinuierlich im Kreis. Er bestand im Wesentlichen aus drei Teilen:

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Durch regulierbare Abzüge hin  zum Schornstein, wurde die Richtung des Feuers bestimmt. Die Verbrennungsluft erwärmte sich an den abkühlenden Ziegeln. Diese Energie wurde zum Austrocknen und Vorwärmen der frisch eingesetzten Rohlinge genutzt. So entstand aus dem Lehm – Rohling, bei einer Temperatur von bis zu 1200°C, der Grünling und somit der individuelle Backstein in verschiedenen Formen und Farbnuancen.

Bauzustand Oktober 2010

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Rückbau

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„Vergangenes für die Zukunft erhalten!“

• Was ist – war ein Ringofen?

• Wie wurden Backsteine gebrannt?

Grafik: Historische Ziegelei Pape, 27432 Bevern

Aufbau des Ofens:

Ein Ringofen besteht aus Brennkammern, Schürebene und Kamin. Die Brennkammern bilden miteinander den Brennkanal. Jede der Kammern hat eine Öffnung ins Freie, eine Verbindung zum Kamin (Fuchs) und mehrere Schürlöcher im Deckgewölbe.

Instandsetzungsarbeiten       ab Oktober 2010

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Vorgehensweise:

•  Abbruch von Teilflächen an den zu erhaltenden 5 Brennkammern und der Mittelachse

• Gewinnung der Backsteine

• Rückbau der nicht standfesten Außenwandteilflächen

• Ausbilden einer Randaufkantung:  -Attika aus Ziegelsteinen-

• Sicherung und fundamentieren (Stahlbeton) der geöffneten Ringofenquerschnitte

• Einbau der Stahlbetondecke mit Flachdachabdichtung

• Rekonstruieren Brennkammeröffnungen

• Erstellen von 3 neuen Querschnittwandscheiben

• Reinigung der Altsteinoberflächen

• Verfugung des Ringofens mit speziellem Kalksystem [NHL – Fa. Otterbein]

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Reinigung der Altsteine vor dem wieder vermauern

Ringofen_17-11Wiederherstellung der Beschickungsöffnungen

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NEUERSTELLUNG der Attika

Mittelteil vor der Instandsetzung

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Erstellung der „neuen“ Querschnittwandscheibe mit „alten“ Backsteinen vor Stahlbetonaussteifungsrahmen

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Erstellen der Hilfskonstruktion für den Backsteinrundbogen

Reinigung der Steinoberfläche

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Verfugen der Ringofenaußenschale mit NHL – Kalkmörtelsystem

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